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Riesenschnauzer pfeffer-salz "von der Janne"
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Ist der Riesenschnauzer gesund?
Diese Abhandlung erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf medizinische Unanfechtbarkeit. Aktuelle Entwicklungen werden laufend in roten Lettern ergänzt.
Laani hat Blut abgegeben für einen Gentest, mit dem die erbliche Augenkrankheit Progressive Retinaathrophie (PRA5) nachgewiesen werden kann, die im Alter von ca. 4 Jahren zur Erblindung führt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Progressive_Retinaatrophie
Ergebnis: Laani ist frei davon, und sie ist noch nicht mal Trägerin dieser Genmutation, kann diese Krankheit also nicht weitervererben.
Dabei ist das durchaus ein Thema bei den Riesenschnauzern, erst recht bei den „Pfeffiriesen“ mit ihrer „überschaubaren“ Zuchtbasis. Eine befreundete Züchterin hatte vor geraumer Zeit unwissentlich zwei Hunde, welche diese Genmutation tragen, miteinander verpaart, und die Katastrophe nahm ihren Lauf…
Sie stellte der Forschung Genmaterial ihrer Hunde und deren Kinder zur Verfügung, daß dieser Gentest entwickelt werden konnte. Hut ab vor dieser Frau!
Stammbaumforschung ließ mich aufhorchen und schleunigst diesen, seit Kurzem auch in Deutschland verfügbaren Test durchführen.
Freiwillig und auf eigene Kosten, versteht sich.
Es wäre schön, wenn unser Zuchtverband bald nachziehen würde und Züchter vor dem ersten Zuchteinsatz eines Hundes zu diesem Test verpflichtet.
Gleiches gilt nach wie vor für DCM. (s.u.)
Ist der Riesenschnauzer gesund
Dieses ist eine gute und wichtige Frage, die jedem Welpenkäufer ehrlich beantwortet werden muß!
Zunächst einmal wird man als Züchter als erstes nach Hüftdysplasie gefragt. Hierzu kann man sagen, daß durch strenge Kontrollen in der Zuchtauswahl ein hervorragender Gesundheitsstatus auf diesem Gebiet erreicht werden konnte. Fast jeder Riesenschnauzer, dessen Röntgenbild vom Gutachter ausgewertet wird, erreicht ein Ergebnis von B2 bis hin zu A1. Das ist top.
Zum Thema Epilepsie gibt es weniger Erkenntnisse, weil eine wie auch immer geartete Untersuchung auf Epilepsie vor der Zuchtzulassung vom Rassezuchtverband PSK nicht gefordert wird. Wenn die Elterntiere mindestens drei Jahre alt sind, und bei ihnen bis dahin keine Epilepsie aufgetreten ist, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, einen von erblicher Epilepsie (es gibt auch die erworbene) freien Welpen zu bekommen.
Ein ganz großes Thema ist jedoch in den letzten Monaten an die Oberfläche der Riesenschnauzerzucht getreten: DCM (Dilatative Cardiomyopathie)! Umfassende Informationen zu dieser Krankheit finden Sie hier: DCM
Hier muß man jedem Welpenkäufer dringend ans Herz legen, bevor er einen Hund aussucht, sich vom Züchter das Ergebnis eines Gentests, der seit kurzem auch für Riesenschnauzer zur Verfügung steht (siehe obigen Link), von beiden (!) Elterntieren zeigen zu lassen. Liegt dieser nicht vor, ist unser persönlicher Rat: Finger weg! Sind beide Elterntiere Anlageträger, ist unser persönlicher Rat: Finger weg! (Ausnahme: Der Welpe selbst ist bereits getestet worden. Das ist möglich ab einem Alter von drei Wochen.) Ist ein Elterntier Anlageträger und das andere frei, werden die Welpen gesund sein, obwohl sie ihrerseits wieder Anlageträger sein können.
Bislang war der allgemeine Kenntnisstand, der auch heute noch vom PSK vertreten wird, DCM betreffe allenfalls und nur die Mittelschnauzer. Weit gefehlt! Auch die Riesen sind betroffen.
Eine befreundete Züchterin hatte im Jahr 2014 einen Wurf, bei dem bereits zwei der Welpen jämmerlich an DCM verstarben. Ein weiterer ist mittlerweile – wie vorhergesagt – ganz plötzlich tot umgefallen. Alle drei waren als Merkmalsträger getestet worden. Somit ist ein Drittel des Wurfs betroffen. Was das für die betreffende Familien und die Züchterin bedeutet, kann man sich unschwer ausmalen.
Aber es kommt noch schlimmer.
Diese Züchterin hat inzwischen weder Kosten noch Mühen (Obduktionen!) gescheut, um der Sache auf den Grund zu gehen. Wie gesagt, das Ergebnis lautete DCM. Daraufhin hat sie Ahnenforschung betrieben und ist beim PSK vorstellig geworden. Dessen Reaktion möge man sich dort aus erster Hand persönlich nachfragen. Leider wurden inzwischen wiederholt (teilweise in Unkenntnis der Fakten) Anlageträger mit Anlageträger verpaart, mit tragischen Folgen. Eine wirklich gefährliche Zeitbombe, die erschreckende Dimensionen annehmen kann.
Quo vadis, Riesenschnauzer???
Selbst wenn wir mit unseren Hündinnen aus Altersgründen nicht mehr züchten, haben wir sie auf DCM testen lassen. Die für die Ahnenforschung wichtigen Ergebnisse sind hier, sowie auf und auf der Internetseite der Universität Columbia, Missouri, USA, (OFA) pupliziert Dieser schrecklichen Erbkrankheit kann man nur mit schonungsloser Offenlegung entgegentreten.
Mittlerweile gibt es eine offizielle Stellungnahme des PSK zum Thema DCM-Test aus Amerika, welche wir hier nicht öffentlich kommunizieren. Nur so viel: Auf der Homepage der PSK-Rassebetreuerin Riesenschnauzer pfeffersalz kann man lesen: „'DCM info' stehen zur Zeit nicht mehr zur Verfügung! Ich wurde auf das höflichste, seitens des PSK gebeten die Veröffentlichung von meiner Homepage Riesenschnauzer-pfeffersalz.info zu entfernen!“ Wir sind einfach nur fassungslos. Welch vertane Chance für den Rasseverein!
Große Anerkennung gilt – stellvertretend für alle Züchter, die ihre Hunde auf DCM testen lassen – Nataly Doval, der Besitzerin von Gloris Harley Devidson, dem Vater von Jannes Urenkeln, dem H-Wurf im Zwinger „vom Eifelparadies“! Als ich ihr von DCM und der Testmöglichkeit erzählte, bestellte sie diesen noch in derselben Stunde! Und er fand seinen Weg über alle Grenzen hinweg, hin und zurück, und das Ergebnis lautet: CLEAR! Wir sind so glücklich, denn das bedeutet Entwarnung für Habanero, Hank, Hello Gäa und alle ihre Geschwister!
Leider
stimmen nicht alle Züchter, die ihre Hunde von der Universität
Columbia testen lassen, einer Veröffentlichung des Ergebnisses
zu. Das erhöht die Dunkelziffer, und die Ergebnisse, die von OFA
veröffentlicht werden, sind nicht repräsentativ. Deswegen
der Rat: Vor einem Welpenkauf unbedingt das Zertifikat zeigen lassen!
Und
dieses Zertifikat muß von offa.org sein, denn ausschließlich
die Universität Columbia hat Kenntnis über das
verantwortliche Gen! Inzwischen
werden Hunde auch von anderen Institutionen getestet und als DCM-frei
deklariert, auf Grund eines Tests, der für andere Rassen
entwickelt wurde. Das ist unzulässig! Es gibt DCM auch bei
anderen Rassen, aber nicht mit derselben Mutation und an derselben
DNA-Stelle. Wenn man also einen Riesenschnauzer mit einem falschen
Test testet, wird das Ergebnis selbstverständlich, aber leider
irreführend „negativ - clear“ heißen! Und
nochmals die Vererbungslehre:
frei
(Clear) x frei (Clear) = frei (Clear)
frei (Clear) x Träger
(Carrier) = 50% frei und 50% Träger (Carrier), aber alle Welpen
sind gesund! Carrier und Clear bedeutet: Der Hund ist, DCM
betreffend, gesund!
Hunde,
die wir haben testen lassen:
Jala von der Benkert: CLEAR –
frei von DCM
Adagio von der Janne: CLEAR – frei von DCM
Ais
von der Janne: CARRIER – Träger eines DCM verursachenden
Gens*
Bourbon-Vanille von der Janne: CARRIER – Träger
eines DCM verursachenden Gens*
Bertram von der Janne: CLEAR –
frei von DCM
Laani von Melina: CLEAR – frei von DCM
*
Das bedeutet: Wir hatten Riesenglück mit dem Zuchtrüden
unseres B-Wurfs! Allem Anschein nach ist dieser DCM-frei. Wäre
dem nicht so, hätte es nach der Mendelschen Vererbungslehre auch
bei uns „knallen“ müssen. Denn:
Träger x
Träger = 25% frei, 50% Anlageträger, 25% Merkmalsträger.
Letztere werden kaum älter als ein bis zwei Jahre.